Queen erzielt 1 Milliarde: Champions der Songrechte

Freitag, 21.06.2024 13:46 Uhr

Der größte Deal aller Zeiten: Backkatalog geht für über eine Milliarde Dollar an Sony Publishing.

Der Rolling Stone berichtet: 

Laut mehreren Quellen in den USA, darunter das Branchenblatt „Variety“ und der Showbiz-Newsletter „Hits“, wurde der Backkatalog von Queen nach langen Verhandlungen für 1,27 Milliarden Dollar (etwa 1,18 Milliarden Euro) verkauft. Neuer Besitzer ist Sony Publishing, der Musikverlag von Sony Music.

Dieser Deal stellt die größte Popmusik-Akquisition aller Zeiten dar. Zum Paket gehören neben den Rechten an Welthits wie „We Are The Champions“, „Radio Gaga“ und „Bohemian Rhapsody“ auch Merchandising-Rechte und Nebenrechte wie Musical-Umsetzungen. Die Live-Aktivitäten der noch aktiven Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor sind davon jedoch ausgenommen.

In den letzten Jahren gab es eine intensive Phase von Musikkatalog-Deals, aber nach den Turbulenzen um die UK-Rechtefirma Hipgnosis Song Funds (HSF) sind die Bieter zurückhaltender geworden. Sony scheint jedoch den Erwerb großer Kataloge zu einem zentralen Geschäft gemacht zu haben. Im Jahr 2021 übernahm Sony den Bruce Springsteen-Katalog für rund 500 Millionen Dollar und erwarb 2022 auch die Songrechte von Bob Dylan sowie einen 50-prozentigen Anteil am Musikkatalog von Michael Jackson für etwa 600 Millionen Dollar.

Ein anderer Bieter war laut „Variety“ kurz davor, sich den Queen-Katalog für 900 Millionen Dollar zu sichern, zog sich aber zurück. Welche Firma das war, ist derzeit unklar. Sony Music hat sich zur Queen-Katalog-Akquisition bislang nicht geäußert.

Zu ihrer aktiven Zeit hatte Queen einen stabilen Vertriebsdeal mit EMI, das heute zur Universal Music Group gehört. Diese Partnerschaft bleibt bis zum Auslaufen des Vertrags bestehen. In den USA und Kanada besitzt der Disney-Konzern die Queen-Aufnahmerechte, basierend auf einem Deal aus den 1990ern, der ebenfalls zeitlich begrenzt ist.

Unternehmensunterlagen von Queen Productions Ltd zeigen, dass die Queen-Mitglieder und der Nachlass von Freddie Mercury (als gleichberechtigte Anteilseigner) im Jahr 2022 einen Umsatz von 52 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) erzielten.

Die riesige Übernahme des Queen-Pakets verspricht relativ sichere Einnahmen, wann immer ein Song der Band irgendwo gespielt wird. Die „kreative Auswertung“ ist eine andere Frage. Die Strategen haben sicherlich an den Erfolg des Biopics „Bohemian Rhapsody“ aus dem Jahr 2018 gedacht. Obwohl es bereits ein Queen-Musical namens „We Will Rock You“ gibt, sehen Experten noch Potential für eine größere Produktion am Broadway oder im Londoner West End.

Der streitbare Queen-Gitarrist Brian May zeigt sich unberührt von den Big-Business-Aktivitäten. Er spielt weiterhin Musik und trat beim „Starmus“-Festival in Bratislava, zu dessen Mitbegründern er zählt, mit The Offspring auf die Bühne und spielte „Gone Away“ sowie eine Version des Queen-Songs „Stone Cold Crazy“. An gleicher Stelle kam es auch zur Bühnen-Partnerschaft mit dem französischen Tasten- und Lasershow-Künstler Jean-Michel Jarre. Unter großer Orchesterbegleitung übernahm May seinen Part in eigens komponierten Werken wie „Bratislava Time“ und „Rendezvous Bratislava“.

Bildquelle: Universal Pictures 21.06.2024

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